Frauenforschung sichtbar machen (2)

(Hrsg.) Beate Blanke

Frauenforschung sichtbar machen (2)

ISBN

978-3-88020-278-8

Format:

DIN A5

Publikationsjahr:

1996

Seitenzahl:

290

30,50 €

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  • 16320

Wissenswertes

Der zweite Band stellt eine Fortsetzung der 1995 veröffentlichten ersten Sammlung von Werkstattberichten aus der sportwissenschaftlichen Frauenforschung dar, die die Herausgeberin (Hochschullehrerin in Bremen und Hamburg) selbst betrieben, initiiert oder betreut hat. Wie auch im ersten Band zeichnen sich die Beiträge dieser Sammlung durch zwei Merkmale aus: Sie berichten von Forschungen mit Frauen, nicht über Frauen, d. h. Trennungen und Zuweisungen in Forscherin und Forschungsobjekt werden von den Autorinnen abgelehnt. Die subjektiven Erfahrungen und Erkenntnisse von Frauen über ihre Bewegungs-Erfahrungen in verschiedenen Bereichen des Sports sind im Mittelpunkt aller Untersuchungen; Verallgemeinerungen werden stets in Absprache und Übereinstimmung mit den »Mitforscherinnen« entwickelt und nicht in Distanz zu ihnen und »über sie«, weil etwa die »analytische und theoretische Fähigkeit der Forscher(innen)« dies angeblich erlaubt. Die zweite Eigenschaft der Beiträge ist ihre Unabgeschlossenheit. Die Forschungen gehen weiter, und es soll nicht der Eindruck entstehen, die jeweilige Forschungsfrage sei endgültig beantwortet. Einmal davon abgesehen, dass das eine der hervorstechendsten Merkmale jeder Forschung ist, soll hier eher der »Blick in die Werkstatt« ermöglicht werden. Die Autorinnen finden, dass Frauenforschung Bestandteil des Lebens von Frauen sein (werden) sollte – auch wenn manche Vorgehensweisen, auf jeden Fall das Niederschreiben, ein Stück weit soziale Isolation mit sich bringen und insofern aus dem allgemeinen Alltag ausgeschlossen zu sein scheinen. Die Forschungsberichte, diesmal aufgelockert durch Fotografien, handeln von: Befragungen von Mädchen an Hamburger Schulen über ihre Wünsche und Vorlieben im Schulsport, unter anderem auch Erfahrungen mit getrenntgeschlechtlichem Unterricht (Jutta Kastens); Möglichkeiten der Selbstkonzeptänderungen von Frauen in Abenteuersportarten durch Einbeziehung ihrer gesellschaftlich zugewiesenen Handlungsmöglichkeiten und -wirklichkeiten und dementsprechend »veränderter« Lebensweisen (Susanne Krebs); Übungsleiterinnen im Kinderturnen und ihrer tatsächlichen Mitgestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten in den Sportvereinen, ermittelt durch »Erinnerungsarbeit« (Gerlinde Reeker); Rhythmische Sportgymnastinnen und ihren harten, aber scheinbar auch lustvollen Bedingungen des Trainings und der Wettkampfinszenierungen, die spezifische Persönlichkeitsentwicklungen zur Folge haben (Monika Thiele); der möglichen Kraft von Frauen und einer kritischen Durchleuchtung sportmedizinischer Untersuchungen in Richtung einer Idee von Kraftentfaltung ohne »Weiblichkeits«-Zuweisung und damit Minderung prinzipiell menschlicher Fähigkeiten (Petra Vogt); Bewegungskorrektur als »besserer« Form der Eingriffe im Unterricht – statt Fehler-Korrektur – aus sowohl erziehungswissenschaftlicher als auch bewegungstheoretischer Sichtweise (Petra Wolters); tanzenden Frauen, die »durch fremde Blicke« geprägte Ästhetisierung und Sexualisierung in diesem für die Entfaltung von Emotionen (eigentlich) so wichtigen bereich der Bewegungskultur womöglich noch schärfer erfahren – ebenfalls durch »Erinnerungsarbeit« ermittelt (Iris Wulf-Schnabel).

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