Jens Gärtner
Die Kunst des Selbstrasierens
ISBN
978-3-925408-44-1
Format:
16,5 x 24 cm
Auflage:
1.
Publikationsjahr:
2014
Seitenzahl:
176
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Artikel verfügbar
- Artikel-Nr.: 14039
Wissenswertes
Dies ist die Geschichte von jungen Menschen, die sich mit Leib und Leben für die Weimarer Demokratie eingesetzt haben. Einer von ihnen ist Heinz Gärtner, der als 15-jähriger in seiner Schulabschlussarbeit 1931 bewies, dass jeder wissen konnte, was die Nationalsozialisten im Schilde führten: Das Hitler zu wählen bedeutete, sich für eine national¬sozialistische Diktatur und den Krieg, für die Vernichtung von Juden, Sozialdemokraten, Kommunisten und anderen „Randgruppen“ der Gesellschaft zu entscheiden.
Widerstand im Dritten Reich wird meist in Verbindung mit der Weißen Rose oder dem 20. Juli genannt. Es gibt aber auch viele andere Menschen, die unbeachtet von der Öffentlichkeit ihr Leben für die Freiheit einsetzten. In Hamburg organisierten kleine Gruppen von Sozialdemokraten und der sozialistischen Arbeiterjugend unter Einsatz ihres Lebens Widerstand gegen den National-sozialismus.
Wie wird man Widerstandskämpfer? Was heißt es, Widerstand zu leisten? Was bedeutet das für die Familien der Jugendlichen? Worüber diskutieren die jungen Sozialisten in dieser Zeit? Welche Auseinandersetzungen führen sie untereinander über den richtigen Weg? Wie weit ist der Einzelne bereit zu gehen? Wie geht man mit den Spitzeln in den eigenen Reihen um?
Diesen Fragen geht dieses Buch nach, in dem es anhand von Original¬dokumenten, Tagebüchern, Interviews und Briefen die Linien der jungen Widerstandskämpfer nachzeichnet und ihren Alltag, ihr Leben, ihre Ängste und Gefühle beschreibt. Heinz erlebt den Kampf der sozialistischen Arbeiterjugend, das Konzentrationslager, den Tod der Mutter, das Gefängnis und später Krieg und russische Kriegsgefangenschaft. Dennoch bleiben Zweifel, ob er genug getan hat, um die große Katastrophe zu verhindern.
„Die Kunst des Selbstrasierens“ ist einerseits die Tarnschrift des sozial¬demo¬kratischen Widerstands, andererseits aber durchaus auch als Metapher zu verstehen.
Jens Gärtner, Jahrgang 1951, wuchs in Hamburg-Winterhude in einem sozialdemokratischen Umfeld auf. Als Sozialwirt, Erwachsenenbildner und Politologe beschäftigt er sich mit dem bis heute sichtbaren langen Schatten des Faschismus und Nationalsozialismus in Deutschland. Sein besonderes Augenmerk liegt auf der Betrachtung der persönlichen Schicksale und der Haltung von Menschen in ihrer Zeit. Er versucht in diese Zeit einzutauchen, um nachzuspüren und nachzufühlen wie das Leben gewesen sein könnte.
Viele Jahre ließ ihn die Frage nicht los, wie sein Vater und die Frauen und Männer, die ein ähnliches Schicksal erlitten hatten, mit ihren Familien diese schweren, zum Teil unerträglichen Jahre zwischen den Weltkriegen überstehen konnten. Woraus diese dann noch die Kraft gewannen, ein Land aufzubauen, in dem die Täter unter ihnen weiterlebten und ihre Karrieren fortsetzten.
Heute leitet er das carpediem! Institut für Management und Kommunikation und veröffentlicht u.a. auch Bücher zum Thema Persönlichkeit, Führung und Motivation.
Jens Gärtner ist Mitglied im Hamburger Schriftstellerverein „Writersroom“, im Verein Weiterbildung Hamburg und im Verein „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
Nicht zu vergessen, die Menschenrechte zu schützen, die Anfänge totalitärer Strukturen zu erkennen und diesen beherzt entgegenzutreten – das ist sein Appell an alle, die dieses Buch lesen.
Blick ins Buch
LeseprobeRezensionen
»Ausgezeichnete und einfühlsame Arbeit.«
Historiker Dr. Kurt Schilde in informationen des Studienkreises Deutscher Widerstand 1933-1945
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